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Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) – alles Wissenswerte zusammengefasst

Ohne Planung zu sanieren, kann sich langfristig als kontraproduktiv erweisen. Um dauerhaft einen hohen Wohnkomfort zu genießen und gleichzeitig Energiekosten zu minimieren, ist die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ratsam. Er liefert eine detaillierte Bewertung des energetischen Ist-Zustands Ihrer Immobilie und einen darauf abgestimmten Plan für zukünftige Sanierungsarbeiten. Was ein iSFP abbildet und welche Vorteile seine Erstellung bietet, erfahren Sie in diesem Artikel.

Inhalt und übliche Bestandteile eines iSFP

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) wird gemeinsam mit einem Energieberater entwickelt und hat zum Ziel, Ihre Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben wirtschaftlich und energetisch zu optimieren. Unter anderem die Engrade GmbH bietet seit mehreren Jahren die Erstellung von iSFPs an.

Das mehrseitige Dokument beginnt mit einer detaillierten Analyse des aktuellen energetischen Zustands des Gebäudes, aufgeschlüsselt nach verschiedenen Aspekten wie Warmwasseraufbereitung oder Dachdämmung. Anschließend wird der ideale Pfad zu einem energieeffizienten Gebäude aufgezeigt. Der Fahrplan legt dar, welche Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind, welches Einsparpotenzial sie bieten und wie durch eine intelligente Kombination dieser Maßnahmen Energie optimal eingespart werden kann. Zusätzlich gibt er Aufschluss über die notwendigen finanziellen Investitionen und verfügbare Fördermöglichkeiten zum Zeitpunkt der Erstellung. Daraus ergibt sich die jährliche finanzielle Belastung. Für jede Sanierungsmaßnahme werden zudem Möglichkeiten des Einsatzes erneuerbarer Energien und das damit verbundene CO2-Einsparpotenzial aufgeführt.

Innerhalb eines Zeitraums von 15 Jahren haben Sie die Gelegenheit, Ihren Sanierungsfahrplan umzusetzen und dabei vorhandene Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen.

Staatlicher Zuschuss zu den Beratungskosten

Für die Beratung kann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein Zuschuss von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten beantragt werden, maximal jedoch 1.300 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser und 1.700 Euro für Wohngebäude mit mindestens drei Wohneinheiten. Eine zusätzliche Förderung in Form eines einmaligen Zuschusses von bis zu 500 Euro gibt es für Wohnungseigentümergemeinschaften. Dieser Zuschuss wird gewährt, wenn Kosten für die Erläuterung des Energieberatungsberichts im Rahmen einer Eigentümerversammlung oder Beiratssitzung anfallen.

Voraussetzung für die Förderung ist, dass sich das Wohngebäude in Deutschland befindet, der Bauantrag oder die Bauanzeige mindestens zehn Jahre zurückliegt und das Gebäude überwiegend zu Wohnzwecken genutzt wird.

Siehe auch  Gemarkung im Grundbuch: Bedeutung, Unterschiede und FAQs

Welchen Nutzen der iSFP bietet

Oft besteht Unklarheit darüber, mit welchen Maßnahmen begonnen werden soll – ob nun mit der Dachdämmung oder dem Austausch der Heizungsanlage. Auch die Vorteile, die sich durch eine sorgfältig abgestimmte Kombination verschiedener Maßnahmen ergeben, sind häufig nicht auf Anhieb ersichtlich. Solche Unklarheiten werden von dem iSFP beseitigt. Kennzahlen und eine Farbskala visualisieren die Effekte möglicher Sanierungsmaßnahmen. Damit werden die Informationen zur Gebäudesanierung klar und verständlich.

Da die empfohlenen Maßnahmen in einer sinnvollen Reihenfolge angeordnet sind und auch zukünftige Sanierungsschritte einbeziehen, minimiert der Fahrplan das Risiko eines ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses. Ein konkretes Beispiel: Wird zuerst in eine neue Heizungsanlage investiert und erst später die Gebäudehülle gedämmt, kann die Heizung zunächst ideal erscheinen. Nach der Dämmung ist die Heizung jedoch überdimensioniert, da das sanierte Gebäude weniger Wärme benötigt.

Indem Sie nachhaltige Praktiken verfolgen und die im iSFP vorgeschlagenen Maßnahmen umsetzen, leisten Sie einen Beitrag zur Verringerung von CO2-Emissionen und fördern gleichzeitig die langfristige Wertsteigerung Ihrer Immobilie. Experten gehen davon aus, dass in Zukunft die Energieeffizienz von Gebäuden einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Kaufpreises haben wird.

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